Freitag, 30. Oktober 2015

Am 1. November ist es zu spät



Saisonende im Schweizerhaus


Der wohl größte und wahrscheinlich auch umsatzstärkste Biergarten Österreichs, das Schweizerhaus im Wiener Prater, schließt pünktlich am 31. Oktober um 11:00 Uhr für viereinhalb Monate seine Pforten.

Die letzten beiden Tage der Saison werden traditionsgemäß entsprechend gefeiert. Es trifft sich nicht nur die Wiener Prominenz, die hier während der Saison eher seltener anzutreffen ist, was aber auch verständlich ist, denn Rundfunk und Fernsehen sind nur am ersten und letzten Tag einer Saison anzutreffen.

Wie auch immer, Innen- und Außenbereich sind an diesen Tagen mehr oder weniger überfüllt. Wer nicht Monate im Voraus reserviert, wird auch keinen Sitzplatz bekommen, aber der wahre "Schweizerhäusler" bevorzugt sowieso einen Platz an den schanknahen Stehtischen. Wie zuverlässigen Quellen zu entnehmen ist, sind viele dieser wahren "Schweizerhäusler" an den Saison Eröffnungs- und Verabschiedungstagen gar nicht anzutreffen.


Egal was davon wahr ist und was eher als Gerücht zu betrachten ist, eines ist sicher, das Bier ist nicht mit Wasser verdünnt und es stimmt auch nicht, dass ein Krügerl zur Hälfte aus Bierschaum besteht. Falls tatsächlich einmal zu wenig Bier im Glas sein sollte, reklamiert man beim Kellner und erhält anstandslos ein korrekt befülltes retour.

Auch alle Schauergeschichten über die berühmten Stelzen entsprechen nicht der Wahrheit.

Möglicher Weise mag der eine oder andere Kellner zeitweise unfreundlich wirken, aber das Schweizerhaus ist auch kein Sterne-Lokal, sondern eben ein Bierlokal im Wiener Prater. Auch wenn jetzt eventuell einige Wiener böse sein werden, erlaube ich mir trotzdem anzumerken, dass Grantigkeit und Handkuss in Wien schon immer eng miteinander verbunden waren und zum Wiener Schmäh dazu gehören, so wie das Schweizerhaus zu den Wiener Institutionen gehört!


Liebe LeserInnen, der "goldene Herbst" zeigt sich von seiner schönsten Seite. Wer also in Wien wohnt oder zurzeit hier zu Besuch ist oder Urlaub macht, sollte sich einen Schweizerhausbesuch am 30. oder 31. Oktober nicht entgehen lassen, denn wie gesagt, am 1. November ist es zu spät. Da heißt es dann warten bis zum 15. März 2016 …..






Sperrstund' is, austrinken ....