Genüsslich gesunden im irdischen Paradies
Es ist noch nicht all zu lang her, da hielt sich meine Begeisterung in Grenzen, wenn ein Thermen Urlaub vorgeschlagen wurde. Seit geraumer Zeit weiß ich mir die Annehmlichkeiten solcher Urlaube allerdings sehr zu schätzen. Aktiv sein und dabei entspannen, neue Energie tanken und die kulinarischen Sinne schärfen - eine perfekte Kombination für Genussmenschen.
Die gesammelten Informationen waren vielversprechend und meine Vorfreude entsprechend groß. Daran konnte auch eine fünf stündige, total verregnete, Anfahrt nichts ändern.
Fünf Sterne mit extra Charme und Lebensfreude

Gediegenheit mit Komfort und hohem Wohlfühlfaktor
Auch wenn man erstmalig im Warmbaderhof zu Gast ist und das Haus nicht kennt, befindet man sich gefühlt sofort in vertrauter Umgebung. Die zeitgemäße, gediegene Ausstattung des gesamten Hauses macht deutlich, dass hier nicht auf moderne Art drauf los designt wurde, um fragwürdige Extravaganz zu erschaffen. Alles wurde wohl durchdacht und mit sehr viel Persönlichkeit gestaltet. Egal wo man sich aufhält, im Kaffeehaus, im Restaurant, an der Bar oder in der Lounge, alles Orte zum Wohlfühlen.
Auch am Zimmer fühlt man sich sofort wie zu Hause. Die gesamte Einrichtung, mit ihrem charmant gediegenen Design, bietet auch für längere Aufenthalte reichlich Platz und Stauraum. Die Betten zeichnen sich durch einen hohen Liegekomfort aus, der auch zu einem Nickerchen zwischendurch verleiten könnte. Bad und WC räumlich voneinander zu trennen, stellt eigentlich die optimale Lösung dar, aber dass der WC-Bereich über kein Waschbecken verfügt erscheint mir persönlich weniger optimal. Wurde auf das Waschbecken eventuell verzichtet, weil sich im Bad ein Bidet befindet? Egal, unser Wohlbehagen im Zimmer wurde dadurch nicht gemindert.
Der hauseigene Thermal-, Therapie-, Spa- und Beautytempel
Um im heilenden Thermalwasser neue Energie zu tanken begibt sich der Hausgast einfach ins Untergeschoß, wo sich der, nach der römischen Quellgöttin VIBE benannte, Wellness Bereich befindet.
Mit Sicherheit einzigartig, das Urquellbecken. Es befindet sich genau über dem Quelltopf, aus dem das 29 Grad warme Thermalwasser direkt ins Becken quillt. Durch die enorme Schüttung mit 120 Liter pro Sekunde erneuert sich das Wasser alle drei Stunden. Frischer und echter geht’s wirklich nicht mehr.
Wer mehr als schwimmen, saunieren und relaxen will, kann sich sein ganz persönliches Kur-, Therapie-, oder Beautyprogramm quasi maßschneidern lassen. Ein ausführlicher Check und beste Betreuung, inklusive Kärntner Charme, sind garantiert.
Feinste Küchenkunst im Warmbaderhof
Alle Gäste halbwegs gut zu bekochen stellt eine machbare Herausforderung dar. Allen Ansprüchen gerecht zu werden grenzt bereits an Kunst. Allen Ansprüchen gerecht zu werden und dann auch noch authentisch mit Raffinesse kochen, das ist Küchenkunst vom Feinsten.
Das kleine Restaurant, welches als a la Carte Restaurant geführt wird, sollte man auch als Hausgast unbedingt besuchen, nicht nur wegen der zwei Hauben Auszeichnung, sondern viel mehr wegen seiner eigenständigen, wirklich großartigen Küchenleistung.
Küchenchef Jürgen Perlinger und sein Team, die auch für die Küchen im Panorama Restaurant verantwortlich sind, zeigen hier im kleinen Rahmen was mit dem entsprechenden Gespür für Kreativität möglich ist. Traumhafte klassische Gerichte mit Pfiff und Finesse entstehen.
Selbstverständlich werden ausschließlich hochwertige Grundprodukte von regionalen Produzenten verarbeitet. Außerdem macht es die Nähe zur Adria möglich, wirklich frische Meerestiere geliefert zu bekommen, was Fisch- und Muschelgerichte noch etwas feiner schmecken lässt.
Meine genüsslichen Erinnerungen ans abendliche Menü bewegen mich dazu den Küchenstil mit Perlinger’s Alpe-Adria Feinschliff zu bezeichnen. Alles bekannte Geschmacksrichtungen, aber doch anders als gewohnt, eben feiner. Klassik mit pfiffiger Fusions Kreativität.
Um diese genüsslichen Momente erleben zu können, lohnt sich auch eine weitere Anreise.
Das Herzstück des Thermen Resorts, die Kärnten Therme
Österreichs modernste Erlebniswelt hat wirklich viel Außergewöhnliches zu bieten. Im FUN-Bereich wird nicht nur Thermal Badespaß geboten, es wird auch für Action gesorgt. Zwei Röhrenrutschen, mit 75 und 86 Metern Länge, eine Breitwellenrutsche und ein Indoor-Wildbach (Crazy River; hier wird mit Rafting Reifen gerutscht) lassen mit Sicherheit keine Langeweile aufkommen. Im Kleinkinder Bereich werden auch die jüngsten Besucher ihren Spaß haben und wer es sportlich mag, schwimmt seine Längen im 25 Meter Wettkampfbecken. Hier, im FUN-Bereich, vergnügen sich auch Tagesgäste aus der näheren Umgebung, daher ist auch meistens Full House Stimmung angesagt.
Wesentlich ruhiger geht es im SPA-Bereich zu, der großzügig auf zwei Ebenen aufgeteilt wurde und keinerlei Wünsche offen lässt. Hamam, Sauna, Infrarot, Dampfbad, Panorama Whirlpool, um nur einige dieser Entspannungsbereiche zu nennen.
Mein persönliches Highlight der Kärntentherme ist aber der FIT-Bereich. Nicht weil ich Muckibuden Fan wäre. Überhaupt nicht, ich zähle eher zu den Verweigerern. Aber ohne selbst zu testen, wird weder gemotzt noch geschwärmt. Wir wollten diesen Bereich maximal eine halbe Stunde nützen, letzten Endes wurden es eineinhalb Stunden, weil es perfekt war. Top Geräte, ein toller Trainer, mächtig viel Spaß und trotz Anstrengung absolute Entspannung. Ach ja, was war noch mit im Spiel? Richtig, dieser ehrliche, einzigartige Kärntner Charme!!!
Gäste des Warmbaderhofs haben übrigens freien Zutritt zur Kärnten Therme und müssten sich dazu nicht einmal ins Freie begeben, denn es gibt einen Bademantel tauglichen Verbindungsgang.
Das optimale Familienhotel, der Karawankenhof
Familien mit Kleinkindern und Jugendlichen werden vorzugsweise im vier Sterne Hotel - Karawankenhof logieren. Direkt an die Kärntentherme angeschlossen, bietet dieses Haus alles, was das Urlaubsleben mit Familie angenehm und erholsam macht.
Outdoor Thermenerlebnis mitten im Wald, das Maibachl
Das Maibachl tritt im Wald, nahe eines Wanderwegs, aus seinem Quelltopf. Die Schüttung dieser Thermalquelle ist witterungsabhängig. Die beiden Naturbecken füllen sich nur nach ausgiebigen Regenfällen und zur Zeit der Schneeschmelze. Letztere ist auch für die Namensgebung verantwortlich, da die Schneeschmelze im Mai beginnt.
Kurz vor unserer Ankunft war es ziemlich regnerisch, daher sollte zumindest eines der beiden Becken Wasser führen. So war es auch, das wurde uns von einer Mitarbeiterin bestätigt. Wie kommen wir dort hin? Aha, eigentlich ganz einfach zu finden und zu Fuß gerade mal zehn Minuten entfernt. Da könnten wir nur mit Badezeug und Bademantel bekleidet hingehen, wurde uns gesagt. Na gut, dann nichts wie los.
In jedem Fall war es uns gegönnt, das Maibachl Wasser tümpelnd zu genießen. Aus dem Schwimmvergnügen mitten im Wald wurde leider nichts, da der Gumpen zu wenig Wasser führte. Aber immerhin hatten wir ein kleines Abenteuer und das relaxende Liegen im Maibachl gestaltete sich sehr wohltuend.
Fazit: Alle in drei Tagen gewonnenen Eindrücke hinterlassen positive Erinnerungen. Besonders hervorzuheben sind die Herzlichkeit und der Charme aller MitarbeiterInnen. Hier wird wesentlich mehr geboten, als fünf Sterne Standard, man fühlt sich im wahrsten Sinn des Wortes willkommen!