Weißburgunder 2015
Weingut Rittsteuer, Neusiedl am See/Neusiedlersee-Burgenland
Bei der letzten größeren Burgunderverkostung, wo ausschließlich Endverbraucher das Sagen hatten, war dieser Weißburgunder leider nicht dabei. Schade, denn es hätte mich interessiert welchen Stellenwert er bei Herrn und Frau Konsument erlangt hätte. Quasi als Nachtrag, habe ich mir diesen Kandidaten vorgenommen. Selbstverständlich, wie immer ohne Bewertung. Eine treffende Wortwahl sagt sowieso mehr aus, wie eine Zahl ...
Weingut Rittsteuer, Neusiedl am See/Neusiedlersee-Burgenland
Bei der letzten größeren Burgunderverkostung, wo ausschließlich Endverbraucher das Sagen hatten, war dieser Weißburgunder leider nicht dabei. Schade, denn es hätte mich interessiert welchen Stellenwert er bei Herrn und Frau Konsument erlangt hätte. Quasi als Nachtrag, habe ich mir diesen Kandidaten vorgenommen. Selbstverständlich, wie immer ohne Bewertung. Eine treffende Wortwahl sagt sowieso mehr aus, wie eine Zahl ...
Der visuelle
Eindruck
Helles, leuchtendes Goldgelb und mittelkräftige, langsam abfließende Schlieren am Glasrand entsprechend dem, was der ausgewiesene Alkoholgehalt besagt (12,5%vol.) und man sich von einem klassischen Weißburgunder des Jahrgangs 2015 erwarten darf.
Helles, leuchtendes Goldgelb und mittelkräftige, langsam abfließende Schlieren am Glasrand entsprechend dem, was der ausgewiesene Alkoholgehalt besagt (12,5%vol.) und man sich von einem klassischen Weißburgunder des Jahrgangs 2015 erwarten darf.
Aromen für's Naserl
Anfangs noch etwas verhalten, aber mit etwas Luft beginnen sich typische Weißburgunder Aromen mit leicht exotischem Touch zu entfalten. Dezent nussig mit etwas Steinobst, einem kräftigen Touch von Ananas, ein wenig Mandarine und Mango, sowie einem zarten Hauch von ungeschälten Mandeln. Der Gesamteindruck in der Nase, frisch-fruchtig, nett und freundlich.
Das Gaumenspiel
Anfangs noch etwas verhalten, aber mit etwas Luft beginnen sich typische Weißburgunder Aromen mit leicht exotischem Touch zu entfalten. Dezent nussig mit etwas Steinobst, einem kräftigen Touch von Ananas, ein wenig Mandarine und Mango, sowie einem zarten Hauch von ungeschälten Mandeln. Der Gesamteindruck in der Nase, frisch-fruchtig, nett und freundlich.
Das Gaumenspiel
Auch am Gaumen
anfangs wieder etwas verhalten. Zusehends entfalten sich Fruchtige Aromen,
getragen von einem passenden Säuregerüst (5,5 g/Liter). Angenehm füllig,
mittelkräftiger Extrakt. Dezent bittergrüne Anklänge wirken ein wenig störend.
Also auf
ein neues, Glas schwenken, anschnuppern, ansetzen und Gaumenspiel nochmals
überprüfen. Dieser Bursche steckt einfach noch in seinem Kinderschuhen und
braucht daher auch noch viel Luft! Niemand soll ersticken, schon gar nicht ein Weißburgunder.
Wir lassen ihn also atmen.
Nach
einer Stunde sieht die Sache dann schon wesentlich anders aus! Rung, fruchtig
und knackig. Das vor einer Stunde merkliche, etwas störende, grüne Bitterl ist
jetzt mehr oder weniger verschwunden, oder besser gesagt, zeigt es sich jetzt
als dezenter Mandelton. Insgesamt ein klassischer Weißburgundergaumen, nicht
aufregend aber anmutigend nett, eben klassisch.
Abgang und Nachklang
Abgang und Nachklang
Der
Abgang von mittlerer Länge zeigt sich bereits ziemlich harmonisch, hat aber
noch einige charmante Ecken und Kanten, die für Wohlgefallen sorgen und auch
zeigen, dass man diesen Weißburgunder noch etwas Ruhe im Keller gönnen sollte.
Etwas
frech, aber quasi mit angemessener Lautstärke, vermittelt der Nachklang ein
animierendes Trinkgefühl.
Trinkfluss und Potential
Trinkfluss und Potential
Ich denke,
mich nicht allzu weit aus dem Fenster zu lehnen, wenn ich behaupte, dieser
Weißburgunder habe kein jahrzehntelanges Potenzial. Allerdings verfügt er über gutes
mittelfristiges Entwicklungs- und Lagerpotenzial. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre wird er sich zu schöner Trinkreife entwickeln.
Fazit:
Wie bei vielen anderen Weinen auch, wäre es viel zu früh diesen Weißburgunder
bereits jetzt auszutrinken. Wein braucht eben seine Zeit, auch wenn das aus
wirtschaftlichen Gründen anders gehandhabt werden muss. Kein Winzer dieser Welt
hat die Kapazität Weine bis zur passenden Trinkreife zu lagern. Das muss der
Konsument schon selber übernehmen.
Verkostungsnotizen vom 05.12.2016
☛ Hier geht's zu den Weinbeschreibungen von Zweigelt 2015 und Zweigelt Reserve 2013
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