Donnerstag, 28. August 2014

Hotel Norica - Celtic Spa


Wellness und Erholung vom Feinsten in Bad Hofgastein


Der Sommer 2014 zeigte sich nicht immer von seiner lieblichen Seite, so kam mir das Hotel- und Spa- Testwochenende, vom 22. bis 24. August - mit Unterbringung im Hotel Norica - sehr gelegen.

Nach einer angenehmen, aber nicht ganz stressfreien Autofahrt wurden wir von der Rezeptionistin freundlichst begrüßt. Auf meine Frage, wo ich mein Auto parken könnte, wurde ich gebeten, den Schlüssel einfach an der Rezeption zu lassen, damit sich der Hausmeister darum kümmern konnte. Es dauerte keine fünf Minuten  bis alles zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt war.



Doppelzimmer "403" mit Balkon:

© Hotel Norica, Bad Hofgastein
Kurz darauf waren wir auf unserem Zimmer und da man sich von einem 4,5-Sterne Haus gehobenen Standard in Bezug auf Ausstattung, Reinlichkeit und Service erwarten darf, startete ich sofort einen Kontrollrundgang. Egal wo ich nachsah und drüber wischte, es war absolut kein Staub oder gar Schmutz zu finden und es roch zum Glück auch nicht nach parfümierten Reinigungsmitteln.

Die Duschwände glänzten und waren streifenfrei. Die Armaturen waren so gut poliert, dass man sein Spiegelbild darin sehen konnte. Auch der komfortable Waschtisch und das WC stellten ein Musterbeispiel an Reinlichkeit dar. Ich persönlich würde eine Trennung von WC und Bad bevorzugen, was hier nicht der Fall ist.

Das Zimmer selbst war ebenfalls eine Oase der Sauberkeit und die Betten waren perfekt gemacht und dekoriert. Der Einbauschrank verfügt über eine großzügige Ausstattung und war natürlich ebenfalls perfekt sauber. An der Gepflegtheit dieses Zimmers könnten sich manche Häuser ein Beispiel nehmen.

Vom Balkon aus hätte man einen schönen Ausblick auf Gastein und seine Berge, aber das vorherrschende Wetter ließ das nicht zu. Leichter Regen und eine passable Außentemperatur veranlassten mich, nach einer Markise zu suchen, um am Balkon trotz Nässe von oben, eine Zigarre rauchen zu können. So etwas gibt’s allerdings nicht und muss auch nicht unbedingt sein, um sich wohl zu fühlen. Für Sonnentage steht ein entsprechender Schirm zur Verfügung und das reicht vollkommen.

Der etwas kuriose Einrichtungsstil des Zimmers entspricht nicht vollständig dem, was man unter harmonischer Gestaltung versteht, denn Vorhang-, Stuhl- und Teppichfarben sollten aufeinander abgestimmt sein. Auch die goldfarbenen Linien in den weißen Holztäfelungen wirken ein wenig kitschig, aber damit kann man leben.

Der Liegekomfort im Bett war für mich persönlich nicht zufriedenstellend, da die Matratzen sehr weich sind und zum Durchhängen neigen, was bei einem Körpergewicht von 83 kg nicht der Fall sein sollte.

Ich vermisste sie zwar nicht, aber eine Minibar sollte in einem Zimmer eines 4,5-Sterne Hauses vorhanden sein. Allerdings bekam ich zur fehlenden Minibar eine plausible Erklärung; aufgrund des gegenüberliegenden Supermarkts wird das Angebot der Minibar von den meisten Gästen nicht angenommen.



Restaurant, Angebot und Service:

© Hotel Norica, Bad Hofgastein
Das Restaurant ist großzügig angelegt und aufgrund der großen Fenster tagsüber angenehm hell. Auch hier entspricht das Gesamtdesign nicht ganz meinen Vorstellungen, aber das ist eben reine Geschmacksache. Ich persönlich würde einen etwas rustikaleren Landhausstil bevorzugen und könnte auf so manches Prunkelement verzichten. Aber dieses kleine Manko war bald in Vergessenheit geraten, dafür sorgte der gute Sitzkomfort bei Tisch.

Alle Speisen sind hausgemacht und auf Küchen Convenience wird gänzlich verzichtet, auch die Petit Fours werden von der hauseigenen Patisserie hergestellt. Gemüse, Fleisch und Wurstwaren stammen aus der Region und Wild kommt aus der hauseigenen Jagd. Hier ist wirklich alles echt und die Küchenleistung absolut lobenswert.


Das Frühstücksbuffet bietet eine große Auswahl an Müsli, Frischobst, Trockenfrüchten, Milchprodukten aus der Region und hausgemachten Aufstrichen. Selbstverständlich gibt es auch eine sehr gute Auswahl von Schinken und Wurstwaren. Ofenfrisches Gebäck und Brot ist ebenfalls in allen möglichen Varianten vorhanden. Auch Liebhaber von Frühstückseiern aller Varianten werden bestens versorgt. Egal ob kernweich, hart, Rühr- oder Spiegelei, alles wird vor den Augen der Gäste in der "Schauküche" frisch zubereitet. Die Vielfalt der hausgemachten Marmeladen ist beachtlich und der Geschmack vorzüglich. Der frischgepresste Orangensaft wird genau genommen "sekundenfrisch" hergestellt, denn jede Portion wird frisch vom Entsafter auf Knopfdruck gepresst.

Die Freundlichkeit und Kompetenz des Servicepersonals wurde bereits beim Frühstück eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Meine Partnerin leidet unter Laktose Intoleranz und erkundigte sich daher nach laktosefreien Produkten. Sie bekam sofort laktosefreie Milch und einige Minuten später, laktose freie Produkte, wie Käse, Butter und Fruchtjoghurt. Etwas später stellte sich heraus, diese Produkte wurden extra bei einem Händler außer Haus besorgt, da sie im Haus nicht vorrätig waren. Solch eine Serviceleistung ist alles andere als selbstverständlich und verdient großes Extralob.

© Hotel Norica, Bad Hofgastein
Das Hotel Norica verfügt über kein separates Restaurant für a la Carte  Gäste. Aber auch Restaurantgäste, die nicht im Haus logieren werden mit Sicherheit fündig, denn das abendliche Speisenangebot bietet genügend Wahlmöglichkeiten, egal ob vegetarisch, Fisch oder Fleisch.

Die Vorspeisenauswahl ist vielfältig und wird in Form eines Buffets mit hohem Qualitätsanspruch angeboten (perfekte King Prawns, wie ich sie noch selten von einem Buffet hatte). Egal ob Suppe, Fisch- oder Fleischgericht, alles wird frisch und ohne Geschmacksverstärker zubereitet und schmeckt köstlich. Bei den Desserts zeigt die Patisserie, dass Klassik mit Finesse wesentlich mehr kann, als einfach nur Nachspeise zu sein.

Das Weinangebot passt zu den Speisen, könnte aber mehr heimische Weine beinhalten. Europa und Übersee sind mit einigen namhaften Produzenten vertreten, aber da die Weinbauwelt außerhalb unserer Landesgrenzen riesig ist, sollte das Angebot etwas vielfältiger sein. Der Oberkellner ist mit dem Weinangebot zwar vertraut und seine Empfehlungen passen, aber das Weinkonzept sollte trotzdem neu überdacht werden.

Am ersten Abend wurde mein kulinarischer Genuss nur durch die Live Musik etwas getrübt, aber da die Ohren beim Speisen eine untergeordnete Rolle spielen, blieben mir keine Folgeschäden.


Das Café Central und die Bar:

© Hotel Norica, Bad Hofgastein
Im Café bekommt man nicht nur hausgemachte Torten und Kuchen, es darf auch geraucht werden und es ist für Hausgäste auch außerhalb der Öffnungszeiten als "Rauch Salon" nutzbar.

Die Bar entspricht dem Standard eines Wellness Hotels und ist ein idealer Platz um einen Aperitif oder einen Absacker einzunehmen. Der von mir gewählte Mai Tai konnte mich nicht wirklich begeistern und der Kaffee entsprach nicht ganz dem, was ich mir darunter vorstelle, denn der Ristretto Doppio erwies sich als "Bodenseher" ohne Crema, was auf die Zubereitung mittels Vollautomat zurück zu führen ist.




Celtic Spa & Celtic Vital:

© Hotel Norica, Bad Hofgastein
Diese Wellness-Oase - ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Hotels Norica und Österreichischer Hof - wurde erst 2014 eröffnet und bietet alles was Erholungssuchende brauchen. Der geschichtliche Hintergrund, des keltischen Reichs ist hier beinahe spürbar. Bereits im Zugangsbereich bietet der Lebenskreisbaum die erste Möglichkeit vom Alltagstress runter zu kommen. Der gesamte Celtic Spa-Bereich ist großzügig angelegt, mit gediegener Einrichtung aus Zirbenholz und Naturfasern. Bereits beim Betrachten dieses Bereichs entsteht ein Gefühl der Entspannung.


Celtic Sauna, das ist mehr als nur Sauna. Mit Celtic Fin (klassische 90°), Celtic Bio (etwas "kühler" mit 60°), Celtic Sole (Soledampfbad mit 45°) und Celtic Infra (Infrarot Kabine), haben Sauna Fans die angenehme Qual der Wahl.

Celtic Familie, ist ein eigenständiger Bereich mit Textilsauna und Relaxzone, der als Private Spa für’s familiäre Saunaglück gebucht werden kann.

© Hotel Norica, Bad Hofgastein


Celtic Wasser, das ist das hauseigene Hallenbad mit 32° warmen Thermalwasser, welches laut ärztlicher Aussage zellbelebend wirkt. Für mich als Donauschwimmer, ist das aber eher eine sehr große Badewanne, wunderschön, ermüdend und wahrscheinlich auch erholsam.




© Hotel Norica, Bad Hofgastein
Celtic Vital ist jener Bereich, wo man sich nicht nur mit klassischen Behandlungen verwöhnen lassen kann, sondern auch durch keltische Anwendungen Revitalisierung erfährt.

Die wohlriechenden Kräutersäckchen verleiteten mich zu einem Kräuter - Wannenbad. Ich empfand es als sehr angenehm und wahrscheinlich wäre es auch entspannend gewesen, hätte mir die aus dem Lautsprecher kommende Frauenstimme nicht andauernd mitgeteilt, wie ich mich zu entspannen habe. Den Kräutertee im Ruheraum habe ich dann wirklich genossen, der war großartig und das ohne Rum. Die anschließende Rückenmassage war sehr gut; genügend Druck um Verspannungen zu lösen, sanft genug, um keine Schmerzlaute von mir zu geben.

Der gesamte Spa-Bereich und seine Mitarbeiter sind vom Feinsten. Hier fühlt man sich wirklich wohl, auch wenn man, so wie ich, kein echter Spa-Fan ist.

Wer auch noch in die öffentliche Alpentherme will, muss dabei nicht einmal ins Freie, denn das Hotel ist durch einen unterirdischen Gang mit der Therme verbunden.


Das umfangreiche Relaxangebot wird durch interessante Rahmenveranstaltungen (Zirbenweg, Kräuterwanderung, Wildtierfütterung und vieles mehr) abgerundet.



Fazit:

Im Gasteinertal gibt es einige wirklich gute Häuser, aber das Hotel Norica punktet zusätzlich, da hier ein zufriedenes Team für angenehme Atmosphäre sorgt, professionell arbeitet und Wünsche nicht nur von den Augen der Gäste abliest, sondern diese auch erfüllt.

http://www.thermenhotels-gastein.at/de/norica/home.html