Der kulinarischen Geschichte zweiter Teil
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Wie am Ende des Artikels "Das Schick" - Teil 1 zu lesen ist, wurde Anfang August 2015 das Küchenteam neu besetzt.
Angesichts dieser Neuerung kamen mir sofort einige Fragen in den Sinn. Hat sich der Küchenstil wesentlich geändert, worauf legt dieses Team bei der Interpretation seiner Gerichte wert, wird weiterhin klassisch-kreativ mit spanischen Elementen fusioniert oder geht es eher in die experimentelle Kreativität?
Um all diese Fragen beantwortet zu bekommen ließen sich meine charmante Begleitung und ich Ende August mit einem fünf Gänge Überraschungsmenü bewirten. Es wurde auch noch für eine sechste Überraschung gesorgt, als uns offenbart wurde, der Küchenchef, Reinhard Danzinger, habe frei und wir würden von seiner Sous Chefin, Birgit Ettenauer, bekocht. Neugierig und gespannt nahmen wir Platz. Was würde die junge Dame mit ihrem Team wohl auf unsere Teller zaubern? Meine Erwartungen waren ziemlich hochgeschraubt, zumal Ettenauer bereits in einigen Lokalen der gehobenen Kategorie als Patissier erfolgreich tätig war?
Die anschließend servierten Tapas Variationen überzeugten mit bester Qualität aller Zutaten und sorgten auch für einen Anstieg unserer kulinarischen Neugierde.
Die danach folgende kalte Tomatensuppe mit pochiertem Wachtelei war schlicht und einfach ausgedrückt, hervorragend. Lukullische Harmonie in jeder Hinsicht!
Als würdiger Abschluss wurde Crème Catalane - Birne Helene mit Sherrybirne, Holunderblütensabayon und Schokosauce serviert. Angesicht dieses stimmigen Geschmackserlebnisses könnte man sogar als Süßspeisenverweigerer seine Dessertgewohnheiten möglicher Weise ändern oder zumindest gelegentlich anpassen.
Die Küchenleistung Birgit Ettenauers und ihres Teams verdient Lob und Anerkennung. Bis auf einige feine Unterschiede (lateinamerikanische Einflüsse, in Kombination mit der österreichisch-spanischen Fusionsküche) bietet "Das Schick", so wie früher auch, sehr gute Küchenleistung und das noch immer mit einem sehr guten Preis- Leistungsverhältnis.
Als Vorspeise wurde ein Thunfisch-Carpaccio mit Salsa getrockneter Tomaten, Oliven und Kräutern gereicht. Ein mediterraner Einstieg mit vorzüglichem Geschmack, genau so wie man es sich in kulinarischen Träumen wünscht.
Als Hauptgang wählte ich gebratene Kalbsnüsschen mit Serranojus, Rucolaspinat und Semmelknödelauflauf, eine wahrlich gelungene Fusion, die sich als raffiniert, klassisches Geschmackserlebnis entpuppte. Die Kalbsnüsschen auf den Punkt gebracht, zartrosa, weich und knackig zugleich - kurz gesagt, traumhafte Realität!
Das Dessert, ein Mandel-Schokoladenauflauf mit Hollerkoch, ein Pflichtversuch am Dessert Sektor, allein schon wegen des Hollerkochs. Es war alles andere als einfach, nicht laut zu schmatzen, denn der Auflauf hatte Suchtpotential und das Hollerkoch war schlicht und einfach sensationell.
Fazit: Das neue Küchenteam hat meines Erachtens die sprichwörtlich feine Klinge und Reinhard Danzinger setzt dem noch ein Krönchen auf, da sein klassischer Küchenstil für eine klar definierte Linie sorgt, die kreativ und stimmig ist.
Ein Besuch im "Das Schick" lohnt sich in jedem Fall - Küche top, Service nett und kompetent, Preise absolut fair, was will man mehr?!