Man muss sich die Köstlichkeiten von Gundi und Hannes Kotyza quasi erarbeiten, zu Fuß oder per Rad, denn eine öffentliche Zufahrt und Parkplätze vor dem Lokal gibt es nicht. Gäbe es diese Infrastruktur, würde dem Gesamtpaket Toiflhütte allerdings ein wesentlicher Teil des Flairs fehlen und zwar jener der unverfälschten Natürlichkeit.
Wer keine stundenlangen Wanderungen unternehmen möchte, um sich endlich laben zu können, muss trotzdem nicht auf eine Einkehr auf der Toiflhütte verzichten, denn vom oberen Parkplatz - zwischen Sophienalpe und Scheiblingstein an der Tullnerstraße gelegen - geht man ganz gemütlich 20 bis 30 Minuten auf einer Forststraße und dann gibt’s eine wahrhaft köstliche Jause.
Ich gestehe, ich habe mir meinen Most und meine Jause bis heute kein einziges Mal erwandert, denn die Toiflhütte ist meine ganz persönliche Mountainbike - Labstelle und immer ein sehr guter Grund eine Tour zu unternehmen.
Gute Brettljausen und g’schmackige Brote, guten Most und hausgemachte Kuchen gibt es auf vielen Hütten, wo man sogar mit dem Auto bis vor die Haustüre fahren könnte.
Also bitte, was macht die Toiflhütte gar so einzigartig?
Es beginnt bereits mit dem kurzen Fußmarsch, man taucht förmlich in die Natur ein. Bei der Toiflhütte angelangt wird jedem Besucher sofort klar, hier leben Menschen nicht nur mitten in der Natur, sondern auch mit ihr. Wohnhaus und Gästehütte strahlen Gemütlichkeit aus und die Liebe zum Detail ist ebenfalls sofort ersichtlich.
Die hauseigenen Hühner leben hier im Hühnerparadies und hier wird nicht großartig über Bio und Zertifizierungen geredet, hier wird Bio gelebt! Dem Gast wird das spätestens dann bewusst, wenn eine Eierspeis serviert wird.
Hausgeselcht, nicht irgendwo gekauft, hausgemachte Aufstriche und ein wahrlich sensationelles Bratlfett, selbstverständlich auch hausgemacht. Die Haussulz ist traumhaft gut und die hausgemachte Blunzn wird sogar von Blutwurstverweigerern mit sehr gut beurteilt.
Als perfekte Speisenbegleiter erweisen sich der hausgemachte Apfelmost, der alkoholfreie Süssmost, aber auch der g’spritzte Hollerblütensirup ist eine Klasse für sich. Selbiges gilt auch für die hauseigenen Edelbrände!
Die beiden Wirtsleut’ zählen zu den herzlichten Hüttenwirten unseres Landes. Gundi ist quasi die Feh des Hauses, hat immer ein Lächeln im Gesicht und ist mehr oder weniger auch allgegenwärtig. Hannes hat immer aufmunternde Worte parat, strahlt Ruhe und Zufriedenheit aus und darüber hinaus ist er auch ein sehr bescheidener Wirt. Gerüchten zufolge ist nämlich er der Tortenzauberer, aber erwähnt hatte er das bisher noch nie.
Fazit: Es ist die Summe aller Details, die einen Aufenthalt auf der Toiflhütte zum erholsamen Kurzurlaub werden lässt.
Wer sich Gutes tun will und dieses "Toiflhütten Feeling" noch nicht kennt, sollte das schon bald ändern.